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Ernährung und Darmgesundheit

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Hippokrates von Kos, einer der Urväter der TEM, betonte bereits im fünften vorchristlichen Jahrhundert die zentrale Stellung von Lebensführung und Nahrungsmitteln für Gesunderhaltung und Genesung: „Lasst eure Nahrungsmittel eure Heilmittel sein und eure Heilmittel eure Nahrungsmittel.“

Jeder Stoff, den wir zu uns nehmen, nährt oder schädigt. Vergessen Sie nicht, zu dem was wir zu uns nehmen gehören nicht nur Lebensmittel sondern auch Nahrungsergänzungsmittel, Medikamente, Impfungen und auch Kosmetika.

Unverträglichkeiten

Bei Reaktionen auf Nahrungsmittel handelt es in der Regel nicht um eine Allergie sondern um eine Intoleranz. Mittels einfacher Tests können die häufigsten Störenfriede unter den Lebensmitteln identifiziert werden.

Im Laufe der Jahre durfte ich schon so viele  Patienten beobachten, die  erst nach dem Weglassen verdächtiger Nahrungsmittel realisieren, wie sich echtes Wohlfühlen anfühlen kann.

Gluten/Klebereiweiss

Getreidekörner – Weizen, Mais, Reis, Gerste, Hirse, Hafer und Roggen – sind die Samen von Gräsern. Um sich erfolgreich fortpflanzen zu können, hätten es diese Samen am liebsten, wenn sie den Verdauungstrakt grasender Tiere (und auch des Menschen) unbeschädigt passieren könnten, um dann an einem anderen Ort ausgeschieden zu werden, wo sie keimen können. Eine Gräser-Strategie ist die Entwicklung einer Reihe toxischer Verbindungen, die beim zermahlen und kauen ganz gezielt die Verdauung von Säugetieren sabotieren. Agglutinine Gliadine und Glutenine vermitteln dem Getreidekorn eine erhöhte Resistenz gegenüber Insektenfraß, Bakterien und Schimmelbefall. Im Sinne einer höheren Resistenz wird bei den modernen Züchtungen obendrein ein hoher Gehalt an Agglutininen angestrebt. Agglutinine sind hitzeresistent, sie lassen sich nicht durch Kochen oder beim Backen von Brot zerstören. Sie widerstehen der Proteinauflösung bei der Verdauung, heften sich zuerst an die Membranen der Darmschleimhautzellen und verursachen dort chronische Entzündungen und gelangen bei geschädigter Schleimhaut vom Darm ins Blut, wo sie Immunreaktionen provozieren. (Die Datenbank PubMed listet zu „wheat germ agglutinin“ unzählige wissenschaftliche Veröffentlichungen auf)

Milchzucker/Laktose

Wegen eines weit verbreiteten Enzymdefekts können viele Memschen Milchzucker (Laktose) im Dünndarm nicht richtig verdauen. Das verursacht Beschwerden wie Durchfall, Blähungen, Bauchkrämpfe, Übelkeit und Schwindelgefühle.

Fruchtzucker/Fruktose und Sorbit

Durch einen Mangel des Transportproteins GLUT-5 im Dünndarm wird Fructose nicht ausreichend oder gar nicht verdaut. Es kommt nach dem Verzehr von fruchtzuckerhaltigen Speisen zu Beschwerden wie Durchfall, Bauchschmerzen, Blähungen und Blähbauch. Das kann eine bereits vorhandene Reizdarmsymptomatik verstärken. Wenn langfristig keine Ernährungsumstellung vorgenommen wird, können zu den Darmbeschwerden zusätzlich häufige Erkältungen, Depressionen und Probleme mit Haut, Haaren und Nägeln auftreten.

Histamin

Bedeutung einer Histamin-Intoleranz: Histamin spielt eine wichtige Rolle bei allergischen Reaktionen und der Abwehr körperfremder Stoffe. Es wird durch Immunzellen ausgeschüttet und durch ein ???? Histamin ist besonders in stark gereiften bzw. gelagerten Lebensmitteln enthalten und wird durch das Enzym Diaminoxidase (einfacher DAO) abgebaut. Fehlt dieses Enzym oder ist es nicht ausreichend vorhanden, kann es neben Durchfall und Bauchkrämpfen auch zu Migräne, Hautausschlag, niedrigem Blutdruck, asthmatischen Beschwerden, Herz-Rhythmus-Störungen und Regelbeschwerden kommen.

Symptome, die anzeigen, dass sich Ihr Körper wehrt:

  • Blähungen und aufgetriebener Bauch

  • Verdauungsbeschwerden, Reizdarm

  • Verstopfung und verlangsamte Darmpassage

  • Kopfschmerzen, Migräne, Kopfnebel

  • Hauterkrankungen wie Neurodermitis

  • chronische wiederkehrende Infekte

  • Chronische Entzündungen z.B. mit Gelenkbeteiligung

  • Übergewicht

  • Atembeschwerden

  • Mangelerscheinungen durch Durchfälle und entzündete Darmschleimhaut

  • chronische Müdigkeit oder bleierne Müdigkeit nach dem Essen

  • Konzentrationsschwierigkeiten

Darmdiagnostik

Unser Darm ist täglich einer Flut von Nährstoffen, Mikroorganismen und verschiedenen Fremdstoffen ausgesetzt. Eine gesunde Darmflora schont und schützt die Darmschleimhaut, die wiederum als natürliche Grenze zwischen Aussenwelt und Organismus vermittelt. Nur ein gesunder Darm nimmt Nährstoffe optimal auf, bildet eine effektive Abwehr gegen Krankheitserreger aus und schützt vor einer Überforderung des Immun- und Lymphsystems.

Untersuchung der Stuhl- oder Darmflora: Mikroorganismen haben im Darm eine besondere Bedeutung. Sie besiedeln die Darmschleimhaut und beeinflussen damit das Milieu, das im Darm herrscht. Durch die Stuhlanalyse kann ein Teil der Mikroorganismen im Darm charakterisiert werden. So sind Fehlbesiedlungen gut erkennbar und die Anwesenheit potentiell krankmachender Erreger und Hefen kann beurteilt werden.

Darüberhinaus bietet die Stuhlanalyse über die Bestimmung von Nahrungsmittelbestandteilen die Möglichkeit, Rückschlüsse auf die Verdauungsleistung zu ziehen.

Die Bestimmung von Calprotektin und alpha-1-Antitrypsin geben Hinweise auf den Zustand der Darmschleimhaut und eventuell ablaufende entzündliche Vorgänge.

Weil die Darmbakterien auch an der Funktion des Immunsystems beteiligt sind, indem sie die Bildung von sektetorischem IgA regulieren, lässt diese Analyse eine Aussage zur Aktivierung des Mukosaimmunsystems zu.

Auf der Basis der erhaltenen Daten lassen sich gezielte therapeutische Massnahmen, wie z. Bsp. dem Einsatz von Pro- und Präbiotika ableiten, oder die Ursache von Beschwerden identifizieren oder ausschliessen.

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